Die Geschichte von Kaliviani
 Kaliviani damals
Die Wurzeln von Kaliviani reichen bis weit in die Vergangenheit zurück.  Wie überall auf Kreta haben sich auch hier dicke Erdschichten über alte Zivilisationen gelegt, von denen die eine oder andere Tonscherbe im Laufe der Zeit zurück an die Bodenoberfläche gewandert ist. (siehe auch: Archäologisches Museum, Kissamos). Vor hunderten von Jahren angelegte Steinmauern zur Abgrenzung und Ebnung der Felder sind immer noch zu sehen und erfüllen ihren Zweck heute genauso wie einst. Diese alte Mauerbautechnik wird nicht mehr von vielen beherrscht und so fallen zunehmend mehr und mehr alte Mauerabschnitte den winterlichen Regenströmen und Unterspülungen zum Opfer, ohne wieder aufgebaut zu werden. Doch derzeit ist ein Trend zurück zu massiven Stein-Mauern als Schutz und Schmuck um freistehnde Häuser zu beobachten. Besonders die zugereisten Albaner sind bekannt für ihre Fähigkeiten schöne Mauern zu bauen. Wer es sich leisten kann, läßt eine elegante Natursteinmauer um sein Haus errichten. Vielleicht war es früher ja genau so.
Wann genau das Dorf entstand, habe ich noch nicht genau klären können, doch es hat seinen Namen wahrscheinlich von den kleinen Hütten erhalten, um welche herum die ersten Siedler ihre Weizenfelder anlegten. Die Nähe zum Meer machte Kaliviani damals anfällig für Piratenübergriffe. So wurden die ersten Häuser eng aneinander gebaut und miteinander verbunden, sodass im Falle eines Überfalls Frauen, Kinder und das Vieh in die rückwandig gelegenen Höhlen flüchten konnten, ohne über die Strassen laufen zu müssen mit der drohenden Gefahr des entdeckt werden. Das machte das Überleben damals sicherer. Man kann sich noch heute ein gutes Bild davon machen, so man durch die engen Gassen hindurchgeht und den Blick dafür geschärft hat. Oft ist für den Fremden nicht auszumachen, wo ein Haus beginnt und endet und ein Nachbar es sein eigen nennt. Im Ortskern von Kaliviani geht alles ineinander über und die Menschen leben dicht beieinander. Vielleicht respektieren Sie die Privatsphäre des anderen darum umso mehr, denn sie sind freundlich und aufmerksam, aber nicht aufdringlich. Eine Eigenschaft, die ich oft beobachten konnte und die mir sehr gefällt. Und: so klein Kaliviani auch sein mag, ich fühle mich hier nie einsam, denn es ist immer Leben um die Häuser herum.
Auf diesen Seiten kommen die Bewohner zu Wort und erzählen über Zeiten ihres Lebens und lassen uns an Ereignissen teilnehmen, die für sie von Bedeutung waren.
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