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(Blumen auf Kreta)

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Ausflug - per Schiff - Insel Gramvoussadie Unsterblichen, Athanatos

Im Frühling ist sie die Insel der Athanatos (gr. Thanatos = Tod; die Vorsilbe “A” bedeutet die Verneinung, also “un-sterblich”). Diese robusten Gewächse wurden früher auch dazu benutzt, Land vom Nachbargrundstück abzugrenzen, da diese Agavenart fest verwurzelt in der Erde nicht so manipulierbar war wie Grenzsteine, die in einer Nacht.- und Nebelaktion gern mal versetzt werden konnten. Während ihrer gesamten Lebenszeit von ca 12 Jahren treibt die Pflanze an ihrem Fuße immer wieder neue kleine Agavengeschosse aus, die beim Absterben der Mutterpflanze Nährstoffe aus den Abbaustoffen beziehen und ihrerseits wieder ca. 12 Jahre überleben, bis auch sie nach dem Austrieb des Blütenstabes absterben. Dieses erweckte den Eindruck von Unsterblichkeit, und daher auch ihr Name. Die Athanatos treiben im letzten Jahr ihres Daseins einen bis zu 5 m hohen Blütenstab aus. Diese BalosFaehrenBlütenstäbe sehen wie gigantische Spargelstangen aus, die in den Himmel hinein ragen. Später

Website der Balos-Fähren vom Hafen Kavonissi, Kissamos

bilden sich kleinere Seitenarme aus, an dessen Armen erst unscheinbare Blüten und dann die Samenkapsel sind. Ein toller Anblick, den man überall auf Kreta beobachten kann, jedoch habe ich so viele gleichzeitig austreibende Agaven wie auf Gramvoussa nirgends sonst auf Kreta erlebt. venezianische Festung

Ein anderer tapferer Pflanzenbewohner von Gramvoussa sind die Boden bedeckende und mit kleinen, fiesen Widerhaken bewaffneten Kapernpflanzen. Ich sag nur Königsberger Klopse und Klassenausfahrten mit Unterbringung und Verpflegung in Jugendherbergen - jedenfalls hatte ich daher lange Zeit ein tiefes Trauma mit den Kapern und ihren ziemlich herben Geschmack. Hier auf Kreta habe ich sie dann doch noch lieben gelernt und jetzt sind sie ein fester Bestandteil von vielen meiner phantastischen (von Fantasie) Salatrezepte. Kapern kann man den ganzen Sommer über sammeln. Sie wachsen an vielen Strassen.- und Wegesrändern, doch sind sie dort entweder von Abgasenvenezianisches Wappen und Schwermetallen belastet oder eventuell mit Unkrautvernichtungsmitteln in Kontakt gekommen, ohne dass sie sichtbaren Schaden genommen hätten. Hier auf der Insel Gramvoussa existieren weder Autos noch wird hier gespritzt, und also gibt es keine bessere Sammelstelle als hier für die leckeren Kapern. Wussten Sie, dass Kapern eingelegte Blütenknospen sind? Ich habe es auch erst später erfahren. Eine ganz besondere, und ziemlich teure Spezialität in Italien sind die eingelegten Kapernfrüchte. Man sammelt nur die kleinen Zarten, maximal einen Daumen groß sollten sie sein - je kleiner, desto besser! Sie werden vor dem Einlegen in Essig ein paar Mal von allen Seiten mit einem Zahnstocher angepickst, damit die Marinade besser eindringen kann. Einfach köstlich! Sicher werden Sie noch viele andere der ca 400 verschiedenen Pflanzenarten auf der ehemaligen Pirateninsel Gramvoussa entdecken.

venezianischer geflügelter LöwePirateninsel - ist das eigentlich ein cleverer Verkaufstrick, um eine der zig griechischen Inseln für den Tourismus interessanter zu machen? Nein, ist es nicht. Zur Zeit der Türkenherrschaft auf Kreta sollen sich auf Gramvoussa bis zu 3000 Widerstandskämpfer zurückgezogen haben, die ihren Lebensbedarf durch geplante Überfälle auf vorbeifahrende Schiffe und teils auch durch Plünderungen von Dörfern in den Küstenregionen deckten. Nach drei Jahren flog die ganze Sache jedoch auf, doch wird diese Geschichte noch heute, und mit Stolz (!) gern erzählt.  Einer anderen Quelle (Eberhard Fohrer) zufolge wird folgendes erzählt: 1669 nahmen die Türken zwar die Hauptstadt Kretas, Heraklion ein, doch erst 38 Jahre später (im Jahre 1715) wurde dann die venezianische Festung auf Gramvoussa den Türken übergeben, die sich zunächst gar nicht zahlreich dort niederließen, weil der Posten viel zu abgelegen war. Also besetzten im 18. Jahrhundert Piraten die Festung und bereicherten sich an den vorbeifahrenden Schiffen. Dieses Treiben konnte erst im 19. Jhd. von einer britisch/französischen Flotte unterbunden werden und dabei wurden angeblich auch mehrere tausend Gefangene der Piraten befreit. Legende und Geschichte, auf Kreta vermischen sich beide und erschaffen auf diese Weise einen Zauber, von dem man sich im Urlaub berühren lassen kann.

Wenn Sie ein wenig auf Gramvoussa umher butschern, können sie noch heute die Ruinen von den Häusern und eine Zisterne entdecken. Reste der christlichen Kapelle Petrus und Paulus, sowie einer türkischen Moschee sind ebenfalls auszumachen. Und natürlich werden Sie sich auf den Pfad begeben um die ca. 137 hoch gelegene Venezianische Festung von innen und außen anzuschauen. Mit ihrer umlaufenden Mauer, den Aussichtstürmchen und Beobachtungsposten, unterirdischen Lagerräumen und Verbindungsgängen ist sie noch recht gut erhalten und bietet lebendiges Anschauungsmaterial über das Leben in alten Zeiten unter anderen Bedingungen.

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