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(Blumen auf Kreta)

Gästebuch

 

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Sougia – eine ganz besondere Unterkunft

das alte KretaEs gibt in Sougia mittlerweile eine größere Anzahl von Fremdenunterkünften, deren Preisklasse je nach Saison ca von 30 € bis 50 € pro Übernachtung schwankt (Angaben ca. 2009). Nageln sie mich bitte nicht fest, ich kann mir das eh nicht leisten und habe daher oft am Strand gezeltet. Das ist jedoch nicht jedermanns Sache und einen Stromanschluss für einen Laptop gibt es dort natürlich nicht, zudem es oft und stark stürmt und man den ganzen Tag mehr oder weniger der starken Sonnenstrahlung ausgesetzt ist.

Wild campen ist trotz allem reizvoll und das Schlafen unter freiem Sternenhimmel ist ein Erlebnis, dass ich nicht missen möchte.

kretische SchlichtheitBei meinem letzten Besuch Sougias im August 2007 war es wieder recht stürmisch und daher suchte ich mir ein schlichtes und einfaches Zimmer. Ich war hoch erfreut, in der Hauptsaison ein solches finden zu können. Direkt über der Polizeistation betreiben Georgo und seine 88-jährige Mutter Irini eine kleine Zimmervermietung der besonderen, weil rar gewordenen, Art.

Ich fühlte mich wie in einer Zeitreise in das alte Kreta zurück versetzt: schlichte Kargheit mit kretischem Charme. Die Pension stellt drei Single-Zimmer (eine mittlerweile fast ausgestorbene Zimmervariante auf Kreta) für 15 €, Doppelzimmer für 20 €70er Jahre Charme auf Kreta, Drei-Bett und Vier-Bett Zimmer zur Verfügung. Mein Einzelzimmer hatte ein kleines, eigenes Waschbecken. Es gibt zwei Gemeinschafts-Duschen (davon eine mit 24-Stunden-Warmwasser, wie Georgo betonte), und zwei WC’s. Nach vorn zur Strasse gerichtet gibt es einen gemeinsamen Balkon, von dem man herrlich das vorbeiziehende Leben beobachten kann.

Mein kleines Einzelzimmer war sicher sehr ärmlich, aber sauber. Starker Durchzug quer durch das Haus ließ so manches Mal die Türen knallen und geöffnete, aber nicht gesicherte, Fensterscheiben gingen dabei schnell zu Bruch. Also hatte eine Fensterhälfte meines Zimmers bereits keine Glasscheibe mehr. Das machte mir nichts, ich zog einfach den Vorhang davorIn Irini Elinakis Küche – wohl mit Abstand das neueste Assesoire im ganzen Raum in mustergewebten Eierschalenfarben.

Die Steckdosen haben hier noch drei Phasen wie zu alten Zeiten (Adapterstecker mitnehmen!). Eine nackte Glühbirne baumelt von der Decke und mehrere seltsame Leuchten an den Wänden, die sogar fast alle funktionierten. Die weiß gekalkten Wände mit ihren langen Rissen und abgeplatzten Farbschichten passten auch zum ursprünglichen Kreta (und sind mit modernen Wisch.- und Schwammtechniken in diversen hippen Schikeriabars nicht annähernd so gut zu imitieren). Das Plastik-Badezimmer-Hängeschränkchen aus den frühen 70er ist bestückt mit einem sauberen Zahnputzglas (was auch gut zum Wein trinken benutzbar ist), jedoch ist seine Oberfläche von den zwei eingebauten Irini beim Kaffee kochenGlühlampen schon lange gnadenlos durchgeschmort.

 Das Waschbecken ist sauber, die Armaturen jedoch vom Kalk ermattet (wie es oft auf Kreta zu beobachten ist). Rustikale Pferdedecken für kältere Perioden sind in einer Kommode gelagert und die Schubkästen wurden alle sauber mit Zeitungspapier ausgelegt; wen man so will (und ich will !) die Liebe zum Detail. Ich fühlte mich dort sofort wohl.

So blieb ich denn zwei Tage. Als ich abreiste und mein Zimmer bezahlen wollte, lud mich die 88-jährige Mutter Irini in ihre Küche zu einem griechischen Kaffee ein. Sie bot mir einen Stuhl an und begann die Zeremonie des Kaffeekochens. „Man muss ihn langsam kochen!“ betonte sie, denn sonst würde er nicht sein volles Aroma entfalten können. Derweil auf der gasbetriebenen Kochstelle die Melitsanes (Auberginen) vor sich hin köchelten, die sie ab und zu umrührte. Ich komme bestimmt wieder!

 

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