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(Blumen auf Kreta)

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Jahreszeiten - HerbstbeginnTamariske Detail

Da stellt sich zunächst die Frage: Wann genau ist Herbstbeginn? Wenn die Blätter beginnen, von den Bäumen zu fallen? Oder wenn es kalt und stürmisch wird? Oder streng nach den Kalender, am 21. September?
Nun, trotzdem es auf Kreta auch über dieses Datum hinaus sommerlich warm ist, die Badesaison noch lange nicht zu Ende ist und sich noch alle Blätter an ihren Bäumen befinden, kann man doch eine merkliche Veränderung in Natur und Klima bemerken. Die Tage werden jetzt deutlich kürzer und die dunklen Abende beginnen gegen 20 Uhr Ortszeit (in Deutschland ist es dann 19 Uhr). Dafür ist es jedoch am Morgen um 7 Uhr schon taghell.
Die seit dem Sommerbeginn schreienden Zirkaden sind plötzlich verstummt und schonen endlich die Trommelfelle aller hier Lebenden. Das passierte bereits gegen Mitte/Ende August und ist wohl das erste Anzeichen des kommenden Herbstes und für mich definitiv gefühlter Herbstbeginn. Die größte Hitze ist nun vorüber und das Leben extrem angenehm.
Das letzte große Kirchenfest, Maria Entschlafung, ist am 16. August schon längst gefeiert, das werktätige Leben außerhalb des Tourismus beginnt wieder auf vollen Touren zu laufen und auch die Bauern beschäftigen sich mehr mit der Bewässerung ihrer Felder, der Zwiebelernte (gegen Ende August bis Anfang September) und der Bestellung ihrer Gewächshäuser.
Im September erblühen die Tamariskenbäume, die ich Salzbäume nenne, weil sie in unmittelbarer Nähe zum Meer gedeihen, denn sie sind mit kleinen Ventilen in den Nadeln ausgestattet, welche es ihnen eWolkenrlauben, das mit dem Wasser aufgenommene Salz wieder auszuscheiden. Haben Sie schon einmal bemerkt, dass es Ihnen auf den Kopf tropfte, während sie am Abend in einem kretischen Strandlokal unter einem Baum speisten? Das waren keine vereinzelten Regentropfen, sondern hochkonzentrierte Salztropfen! Diese Bäume stehen nicht im Frühjahr, sondern im September, Anfang Oktober in voller Blüte. Man muß schon zweimal hinsehen, denn eigentlich scheinen sie nur arg verstaubt auszuschauen (so straßenstaubgrau), doch sind es abertausende von kleinen Blüten, die den Tamarisken zu dieser Jahreszeit ihr Aussehen verleihen.
Und noch eine Naturerscheinung fällt auf: Der Himmel bekommt gegen Abend wieder Wolken, was auch die Sonnenuntergänge ungleich farbenfroher und prächtiger macht, als die etwas öden Sunsets im Sommer. Die Wolken können sich bis ins Morgenrot halten, doch keine Sorge, tagsüber behindern sie nur höchst selten (und dann recht kurz), den Sonnenschein. Das ändert sich erst im Oktober, wenn die ersten Regenfälle gefallen sind.

Anfang Oktober, und jetzt befinden wir uns nun wirklich im Herbst, Kalender oder gefühlt, gebären die Schafe zum zweiten Mal im Jahr ihre Jungen. Meist sind es zwei, doch aufgrund zusätzlicher moderner Kraftfuttergaben immer öfter drei Lämmer, und wo soll dann das Dritte hin bitteschön, wo das Schaf doch nur zwei Zitzen hat? Und also haben die Viehzüchter jetzt alle Hände voll zu tun, mit der Handaufzucht der Lämmer nämlich, während an den umliegenden Stränden immer noch Sonnenhungrige liegen und das Meer noch immer schön warm ist.

Ein weiterer Pluspunkt des Herbstes: Das Wandern macht wieder Spaß, und nach den ersten starken Regenfällen, die so schnell kommen wie sie wieder verschwinden, ergrünt die ganze Insel erneut, und die Frage lautet dann: Ist es jetzt Herbst oder Frühling?? Doch wer hier wohnt, spürt seine innere Uhr und beginnt, sich um sein marodes Ofenrohr Sorgen zu machen und kümmert sich um seine Holzbestellung.

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